Tracking App

Tracking Apps

Wenn Sie zum Thema mobile Online-Dienste recherchieren und Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung im Bereich Logistik angesiedelt ist, werden Sie früher oder später das Thema Nachverfolgung oder Tracking auf dem Schirm haben. Die Beispiele in diesem Umfeld sind vielfältig und reichen vom klassischen Postpaket, welches per Sendungsnummer im Internet oder per App verfolgt werden kann, bis hin zur Mietwäsche. Bei letzterem hat der Nutzer das Interesse, dass seine Arbeitskleidung gereinigt und gebügelt zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.

Ein persönliches Erlebnis mit einem nicht näher genannten Paketzusteller führte mich zu der Frage: Wann ist eine Tracking App erfolgreich?

Was war geschehen?

Wie gewöhnlich habe ich beim Versandhändler meines Vertrauens etwas bestellt. Dieser Online-Händler hat zwei Unternehmen für die Zustellung in Deutschland, wobei ich als Kunde leider nicht die Wahl habe, mit welchem Logistikunternehmen meine Bestellung verschickt werden soll.

Es kam wie schon öfter, der weniger zuverlässige Anbieter wurde beauftragt und ich nutzte die Sendungsverfolgung, um zu wissen, wann meine ersehnte Bestellung eintreffen wird. Der erste Zustellungstermin war bereits einen Tag nach meiner Bestellung. Der Tag verging, keine Zustellung. Ein Blick in die Sendungsverfolgung verriet mir: „Empfänger nicht angetroffen.“ Wie bitte? Ich habe mir mein Päckchen ins Büro schicken lassen und dort ist zu den angegebenen Zustellzeiten immer jemand da. Nun gut, das war ein Freitag. Ich wusste schon, dass bei einer Zustellung an eine Firmenadresse am Samstag erst gar kein Zustellungsversuch stattfindet. So war es dann auch. „Zweiter Zustellversuch: Empfänger nicht angetroffen“. Ich zwang mich zur Geduld und wartete den Montag ab. Als am Montag und Dienstag auch keine Zustellung erfolgte und auch vom Unternehmen selbst kein zielführender Support gegeben wurde … Ergebnis ist offen.

Man stelle sich vor, dass es sich bei dieser Lieferung um etwas wirklich Wichtiges handelt und nicht nur um das von mir ersehnte Buch.

Die Erkenntnis

In den vergangenen Tagen habe ich gefühlte 100 Mal die Tracking-App des Zustellunternehmens genutzt, um zu prüfen, ob meine Lieferung in der Zustellung ist und warum diese nicht zugestellt wurde. Wenn wir bei tarienna App-basierte Prototypen und mobile Anwenungen erstellen, gilt als Kennzahl für den Erfolg immer wieder die Anzahl der Installationen sowie die Anzahl der regelmäßigen Benutzer. Frei nach Google Analytics – eine möglichst häufige und lange Verweildauer.

Diese Kennzahl liefert beim Tracking von Lieferketten jedoch ein verzerrtes Bild. Wenn also für ein Produkt oder eine Dienstleistung eine App zur Nachverfolgung bzw. zum Tracking angeboten wird, ist sie für mein Verständnis dann erfolgreich, wenn sie

  1. installiert,
  2. ein bis zwei Mal genutzt und
  3. wieder gelöscht wird.

Denn nur in diesem Fall ist klar, dass sich Kunden auf die pünktliche Lieferung verlassen können und ihrem Dienstleister vertrauen. Es ist nicht nötig sich per Tracking davon zu überzeugen und ständig den Lieferstatus zu prüfen. Ehrlich gesagt haben Ihre Kunden sicher auch besseres zu tun.

Wenn Sie den Erfolg Ihrer mobilen Anwendung messen möchten, prüfen Sie, ob Ihre gesetzten Kennzahlen für Ihre Rückschlüsse zielführend sind.

Mark Joachim